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Guadeloupe von der präkolumbianischen Zeit bis heute

 

 

Die ersten Bewohner waren die Arawaks einige Jahrhunderte vor Christus, ein friedliches und hochentwickeltes Fischervolk.
Etwa im 9. Jahrhundert wurden sie von dem menschenfressenden Kriegerstamm der Karaiben (Karibs) ausgerottet; diese waren es auch, die die Insel Caloucaéra (Insel der schönen Wässer, Karukera auf kreolisch) bei der Ankunft der Flotte von Christoph Kolumbus, am 3. November 1493, bewohnten. Kolumbus gab ihr den Namen Guadeloupe.

Die Spanier interessierten sich wenig für diese ungastfreundliche Insel und die ersten "freiwilligen" französischen Bewohner - hauptsächlich Bauern aus der Normandie, der Bretagne und der Charente - wurden von der Compagnie des Isles d'Amérique erst ab 1635 angesiedelt. Die Kariben wurden nun ihrerseits ausgerottet, wobei Epidemien, Alkohol und Gewehre ihren Teil dazu beitrugen. Aber die schwierigen Lebensbedingungen machten den ersten Siedlern schwer zu schaffen und bald organisierte sich der Handel afrikanischer Sklaven als Arbeitskräfte. Der Sklavenhandel sollte auch mehrere Jahrhunderte anhalten.

Columbus

Zu Anfang war die Landwirtschaft wenig gewinnbringend, die Compagnie verkaufte daher Guadeloupe an Charles Houël, der mit der Pflanzung von Zuckerrohr, Kaffee und Kakao begann und deshalb als Urheber ihres wirtschaftlichen Aufschwungs galt. Anschließend ging die Insel in den Besitz der Compagnie des Indes über, danach an König Louis XIV., sie wurde von den Holländern angegriffen und von den Engländern besetzt. Neue Pflanzen wie Baumwolle und Gewürze wurden angebaut.

Pirate Das 18. Jahrhundert gilt als Hochzeit der Freibeuterei und die Karibikinseln lebten hauptsächlich von den Plünderungen feindlicher Transportschiffe.

Beeinflußt von der französischen Revolution, stimmte die Convention für die Abschaffung der Sklaverei am 4. Februar 1794 und Victor Hugues wurde ausgeschickt, um die Implementierung zu überwachen. Eine große Anzahl königstreuer Großgrundbesitzer und Sklavenhalter wurde guillotiniert.

Im Jahre 1802 wurde die Sklaverei von Napoléon Bonaparte wieder erlaubt, aber die ersten Widerstandsbewegungen organisierten sich: vorerst unter dem Kommando von Louis Delgrès im Jahre 1802, später bei den Engländern, die den Sklavenhandel 1807 verboten, und dann anläßlich des Wiener Kongresses 1815. Erst jedoch am 27 April 1848, wurde das Abolitionsdekret auf Einbringung Viktor Schoelchers, Gründer der Société Abolitionniste, in Kraft gesetzt. Victor Schoelcher
Victor Schoelcher

Da das Verhältnis zwischen ehemaligen Sklaven und ihren früheren Herren denkbar schlecht war, begann man, sich nach anderen Arbeitskräften umzusehen: den Koolies. Diese freien Arbeiter wurden aus China und vor allem aus Indien geholt. Die nunmehrigen Kosten der Arbeitskräfte und die zunehmende Konkurrenz der europäischen Zuckerrübe trieben viele Pflanzer in den wirtschaftlichen Ruin. Ihre Besitzungen gingen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts vielfach in die Hand großer ausländischer Firmen über.

Die Wirtschaftskrise in Guadeloupe war jedoch unaufhaltbar und schwere soziale Unruhen und Streiks mit sich. Zu dieser Zeit wählte Guadeloupe ihre ersten sozialistischen Abgeordneten: Légitimus und Achille-René Boisneuf. Um die Abhängigkeit der Wirtschaft nach dem 2. Weltkrieg vom dominierenden Zuckeranbau zu lösen, beginnt man, die Pflanzungen von Bananen, Ananas und Reis zu fördern - Zucker und Rum behalten jedoch den Hauptexportanteil.

Am 19 März 1946, wird Guadeloupe zu einem französischen Überseedepartement. Sie ist den anderen französischen Departements gleichgestellt und wird von einem Präfekten mit zwei Generalsekretären und zwei Unterpräfekten, einen für den Bezirk Pointe-à-Pitre und einen für die nördlichen Inseln (Saint-Martin und Saint-Barthélemy), verwaltet. Die Gesetze sind dieselben wie im Hexagon mit einigen inselspezifischen Ausnahmen, was die Gehälter der Beamten, das Schulsystem und und das Sozial- und Gesundheitssystem betrifft. Eine Unabhängigkeitsbewegung, sehr aktiv in den 80erjahren scheint Bestrebungen, mit den bestehenden Einrichtungen gemeinsam einer gesicherten sozialen und wirtschaftlichen Zukunft entgegenzugehen, Platz gemacht zu haben. So wurde in der "Déclaration de Basse-Terre" vom 1. Dezember 1999, gemeinsam verfasst von den Regionspräsidenten Guadeloupes, Martiniques und Guyanas, ein gemeinsamer Entwicklungsplan für die Region Antilles-Guyane festgelegt, und im Juni 2000 das Orientierungsgesetz für die Entwicklung der französischen Überseegebiete definiert.

Anlässlich der Volksabstimmung vom 7. Dezember 2003 wurden Saint Martin und Saint Barthélémy zu eigenen örtlichen französischen Verbänden, unabhängig von der Verwaltung Guadeloupes.



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